Sommerzeit ja oder nein? 27.10.17

Am 26. März waren die Uhren um eine Stunde vorgestellt worden, an diesem Sonntag (29. Oktober) werden sie wieder um eine Stunde zurückgestellt.

Na ja, es sollte  für Landespolitiker  normalerweise wichtigere Themen als die Sommerzeit geben: Dennoch, der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) will sich für eine Abschaffung der Zeitumstellung einsetzen. Der ehemalige Europa-Abgeordnete hatte sich auch schon im Straßburger Parlament dafür eingesetzt.

@Reul: „Ich bleibe diesem Anliegen treu und werde mich weiter dafür einsetzen – zum Beispiel in meiner Partei“, sagte Reul der Deutschen Presse-Agentur in Düsseldorf. „Mir ist kein einziges Argument dafür bekannt. Aber zahlreiche dagegen. Die Zeitumstellung ist sinnlos, lästig und, wie Wissenschaftler herausgefunden haben, ungesund. “, betonte Reul.

Selbstverständlich, darf jeder seine Meinung haben und sie äußern, auch wenn sie mir arg konservativ und nicht ganz zu Ende gedacht erscheint.

Meine Meinung und meine Erfahrungen: Die Lebensqualität und die Möglichkeiten sich gesund zu betätigen werden durch die Sommerzeit eindeutig verbessert. Alle Menschen  haben durch ein Mehr an hellen Stunden einfach mehr Möglichkeiten, draußen was zu unternehmen. Ich kenne Köln als junger Mensch aus den 70 er Jahren vor der Sommerzeit. Köln war vor den 80 er Jahre ohne Sommerzeit wirklich eine Stadt weitgehend ohne Außengastronomie, mit weit weniger Lebensqualität und Charme. Heute nur noch kaum vorstellbar. Einzige Ausnahme wäre jetzt, wenn man ggf. direkt neben einer lauten Gastronomie wohnt.

Ich erinnere mich noch gut: Wir haben uns über die neue Sommerzeit im Fußballverein 1980 sehr gefreut,  weil wir konnten ab sofort auf dem Fußballplatz, der kein Flutlicht hatte auch mit unseren Jugendmannschaften trainieren. Mittlerweile spielt unsere heutige Mannschaft „Futtoballo für Fortgeschrittene“ in der Sommerzeit im Rheinpark jede Woche nach Feierabend. Das wäre ohne Sommerzeit einfach  nicht möglich. Im Dunkeln bliebe uns nur die dritte Halbzeit, bei ein, zwei Kölsch – gemütlich, aber nicht so gesund! Damals arbeitete ich meist bis 18:30 Uhr, dann war erst Feierabend. Ab 1980 waren für mich die freien und helleren Abendstunden plötzlich besser nutzbar.

Vieles geht mit Sommerzeit besser: Ich  denke an Abends im Hellen spazieren gehen, einfach noch was im Hellen sehen, im Hellen noch seine Runden laufen, Radfahren, Schwimmbad, Sport treiben und was im Garten tun. Die Versorgung mit Sonnenlicht und dem wichtigen Vitamin D ist mit Sommerzeit besser, wobei zur Zeit nur 38,4 % der Deutschen  ausreichend mit Vitamin D versorgt sind.  Das zum Thema Gesundheit. Oder der Feierabendverkehr würde bei alter Normalzeit im Sommer wieder mehr in dunklere Stunden verlagert. Der Verkehr wird damit würde gefährlicher weil die Sicht im Dunkeln schlechter ist und  die Lichtverschmutzung im Verkehr und Umwelt nähme wieder zu!  Ebenso ist wichtig zu wissen ist auch, dass unsere innere Uhr von Natur aus im Durchschnitt übrigens im 25 Stunden-Takt und nicht 24 Stunden-Takt läuft, wobei jeder Mensch seinen eigenen Takt hat.

Im Grunde ist es sogar so, dass die Sommerzeit für den Menschen natürlicher ist. Mitte Juni geht ohne Sommerzeit um ca. 4:20 Uhr in Köln die Sonne auf. Stehe ich  Mitte Juni dann erst gegen 8:00 Uhr auf, steht die Sonne fast 4 Stunden hoch am Himmel und ich hätte das Tageslicht von 4 Stunden nicht genutzt, während ich abends normalerweise dann erst nach Sonnenuntergang ins Bett gehe. Früher haben sich die Menschen nicht nach der Uhrzeit gerichtet, sondern nach dem Sonnenstand und sind morgens bei Sonnenaufgang wenn sich im Stall das Vieh rührte und der Hahn krähte aufgestanden. Auch heute noch kräht der Hahn im Sommer bekanntlich früher als im Winter. Auch die meisten Menschen werden auf Grund der früheren Helligkeit im Sommer früher wach als im dunklen Winter. Wer hätte gewusst, dass es erst ab 1893 mit dem Eisenbahnzeitalter in Deutschland eine einheitliche Uhrzeit gab. Diese Erfordernisse der modernen Gesellschaft mit Eisenbahnverkehr etc. machten es erforderlich, das die einheitliche Uhrzeit den Menschen praktisch übergestülpt wurde. Vor 1893 ging jeder Kirchturm anders, je Sonnenstand bzw. Längengrad der Stadt oder Dorf. Die Menschen lebten weitgehend nach dem Tagesablauf mit Sonnenaufgang und Sonnenuntergang.

Es ist nur wichtig den Übergang zur Sommerzeit gut hinzukriegen und sich darauf einzulassen.

Aber insgesamt ist das Thema Sommerzeit kein Thema was mir schlaflose Nächte bereitet.  Deshalb mein „konservativer“ Vorschlag: Vorverlegung der Sommerzeit auf den 19. März den Josefstag (alte Bauernregel: wenns erst einmal Josefi ist, so endet auch der Winter gewiss). Über einen neuen Feiertag am 19. März können wir ja noch nachdenken. ☺

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Refrather Herbstlauf 22.10.17

Dunkle Wolken ziehen über den Königsforst. Der Wald, die Wege nass und die Luft angenehm frisch! Es bleibt aber beim Lauf weitgehend trocken, bevor es anfängt zu regnen. Schade für die Veranstalter und die Teilnehmer beim Halbmarathon danach.Die Strecke auf den geraden Waldwegen ist eher langweilig, aber schnell, weil fast eben.

Unsere Zeit über 10 km ist überraschend gut, fast wie vor 15 Jahren, aber doch nur zweitrangig!

 

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Kuchen mit Kakao, Lambrusco und Sauerkirschmarmelade 20.10.17

Ein Rezept für einen leckeren Schokoladenkuchen mit Sauerkirschmarmelade und Lambrusco. Erfunden wurde das Rezept von einer italienischen Bloggerin. Wir haben den relativ einfach herzustellenden Kuchen ausprobiert. Mit einem Stück Kuchen haben sie bereits den empfohlenen Zuckerbedarf von 25 Gramm übertroffen. Aber der Kuchen schmeckt richtig gut, ignorieren Sie einfach mal die Zuckergrenze!  Warum ausgerechnet Kuchen mit Lambrusco? Na ja, es lässt sich nicht immer alles so genau erklären, warum und weshalb.. usw.!  Natürlich können Sie auch mit jedem anderen roten Wein verwenden. Wer Unterschiede feststellen möchte, kann z.B. mindestens zwei  Kuchen mit verschiedenen Weinen backen und kann  vergleichen. Lambrusco ist in Deutschland weitgehend als einfacher „Schädelspalter“ Massenwein mit schlechtem Ruf bekannt. Dennoch es gibt auch guten Lambrusco, ja sehr guten Lambrusco, nämlich nicht die eher süßen und „süffigen“ uns bekannten Massenabfüllungen aus dem Supermarkt, sondern fast alle trockenen Sorten, die in Deutschland nur schwer zu erstehen sind. Grund der Seltenheit mag das Vorurteil der süßen Sorten sein, sowie die  geringe Haltbarkeit von Lambrusco. Lambrusco sollte deshalb jung  getrunken werden. Dann ist ein guter trockener fruchtig frischer Lambrusco, einfach einer meiner Lieblingsweine, weil sie tolle Aromaboben sind. Pasta, Salami, Käse und Brot passt dazu wunderbar. Zu Spaghetti Bolognese wird in der Emilia-Romagna traditionell Lambrusco gereicht. Hört sich viel Wein an, trotzdem ist Wein bei mir eher die Ausnahme anstatt die Regel. In unserer Wohlstandsgesellschaft wird bei zu vielen Gelegenheiten Alkoholisches getrunken. Daher muss ich eher darauf achten, dass der kleine Lambrusco Vorrat im Keller wegen der geringen Haltbarkeit nicht zu schnell alt wird.

Zutaten: 

200 g weiche Süßrahmbutter (Raumtemperatur)

300 Gramm Zucker

60 Gramm Kakao

0,1 Liter Lambrusco

4 Eier

150 g Mehl, halbe Tüte Backpulver (8 g) für Kuchen

Für den Belag:

100 Gramm Sauerkirschmarmelade

2 Esslöffel Lambrusco

1 Esslöffel Wasser

In einer Schüssel wird die Butter mit einem Handmixer cremig gerührt. Dann den Zucker und den Kakao zufügen und weiter verrühren. Danach den Lambrusco und die vier Eier zufügen und weiter verrühren. Das Mehl mit dem Backpulver vermischen, zufügen und gründlich verrühren. Den Teig in die Springform ( 24 cm ) geben und ca. 90 Minuten bei 160 Grad backen. Die Mischung wird dann in eine Pfanne verteilt und für 45 Minuten in einem 160 ° Ofen gegeben. Inzwischen wird die Kuchenbelag Mischung aus der Marmelade, zwei Esslöffel Lambrusco und einem Esslöffel Wasser hergestellt. Wenn der Kuchen fertig gebacken wird er mit einem Zahnstocher überprüft, dann mit ca. zwanzig Löcher mit dem Zahnstocher auf seine Oberfläche versehen. Danach wird die Mischung über die Oberfläche vergossen und lässt sie einziehen, abkühlen lassen, fertig!

Sie können den Lambrusco Kuchen anschneiden und genießen – che buono!

 

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Ist mir egal! Licht aus – Spot an! (aggressives Fahrradlicht) 10.10.17

Radfahrerinnen und Radfahrer haben in Deutschland in den letzten zwei, drei Jahren mit sehr hellen Scheinwerfern aufgerüstet, die von einem Teil der Radfahrer auch am Tage einschaltet bleiben. in der Tendenz steigend sind auch die Helligkeiten der Scheinwerfer in Lux.

Auslöser ist dabei oft die sogenannte deutsche Angst, die  zumindest hierzulande wir auch in anderen Bereichen keineswegs „proportional zur Intensität der Bedrohung“ ist.

Ich frage mich schon länger, gibt es eigentlich auch eine Helligkeitsobergrenze, bzw. Luxobergrenze?

Egal es wird mit Licht gefahren, egal ob auf einem Fuß – und Radweg, durch einen Park vorbei an Fußgängern, über einen Feldweg, durch eine Fußgängerzone, über den Bürgersteig, durch eine Spielstraße oder über einen Waldweg wie im Königsforst bei Köln. Zugegeben alte Beleuchtungen mit Dynamo waren oftmals unzureichend. Ich denke, da haben ein paar Radfahrer etwas missverstanden oder machen sich keine Gedanken.  Jetzt haben wir das Gegenteil, zu viel grelles weißes LED Licht abseits der verkehrsreichen Hauptstraßen. Auf den vielen alternativen, ruhigen Routen mit nur wenig  oder ohne Autoverkehr wird durch die  Fahrweise mit raumgreifenden Licht am Tage der Straßenverkehr auch auf die ruhigen Routen hin verlagert. Eigentlich möchte man doch als Radfahrer eine „sanfte“ Fortbewegung auf ruhigen Wegen und keinen allgegenwärtigen Straßenverkehr (mit Lärm, Licht etc.).

Argument der Radfahrer – ich will gesehen werden, es ist notwendig, egal wo ich fahre , auch im Wald, bei mir bleibt das Licht an und es ist mir egal wie es auf entgegenkommende Fußgänger oder Radfahrer wirkt. Dabei ist die visuelle Wahrnehmung am Tage bei Menschen nicht auf Scheinwerferlicht abgestellt. Scheinwerferlicht am Tag wirkt auf die visuelle Wahrnehmung eher verwirrend, blendet vergleichsweise mehr als in der Nacht. Daher haben wir beim Fahren  mit Scheinwerferlicht am Tage es lediglich mit einem subjektivem Sicherheitsgefühl und nicht mit einer realen Sicherheit zu tun. Besser wahrgenommen werden Radfahrer übrigens am Tag und bis in die Dämmerung an der kompletten Radfahrer Silhouette. Das menschliche Auge orientiert sich tagsüber grundsätzlich stärker an Objekten und weniger an Lichtquellen. Tagsüber verwischt ein Scheinwerferlicht in der Wahrnehmung ein Objekt stark, insbesondere in der Entfernungsabschätzung.  Die Radfahrer Silhouette mit Spitzlichtern erscheint dem Betrachter nicht mehr eindeutig. In der Dunkelheit wiederum orientiert sich das menschliche Auge mehr an Lichtern anstatt an Objekten.

Radfahrer beklagen oft die mangelhafte Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit durch die Autofahrer und fühlen sich bedrängt. Mag es geben, wird aber oft übertrieben und ist naiv, wie die Radler sind die Lieben und Autofahrer sind die Bösen. Mir ist das oft zu angstbesetzt und Angst ist bekanntlich nicht nur im Straßenverkehr ein schlechter Ratgeber. Viele PKW und LKW verfügen jetzt schon über gute Fußgänger – Radfahrererkennung, bei neuen PKW, LKW und Elektroautos mittlerweile fast immer Standard.

Die Hersteller von Scheinwerfern und Sicherheitstechnik sind natürlich Absatz orientiert und suggerieren dem Verbraucher  Notwendigkeiten, wobei das Argument Sicherheit in Deutschland natürlich schnell  zieht.

Wir Deutschen sind eben mehr so die Kontrollfreaks und kriegen so kleinere Unberechenbarkeiten nicht so gut überein und verfallen zu schnell in einen entsprechenden Modus.  Zuletzt habe ich einen Bericht über Möglichkeiten und Nutzung  von Sicherheitstechnik der Kinderüberwachung, wie mit Handy, Apps, Überwachungskameras in Kinderzimmern gelesen – ließt sich einfach erschreckend! Es soll laut Wissenschaftlern bei den Kindern eine Atmosphäre der Angst erzeugen.

Relativ häufig sehe ich Väter und Mütter mit ihren Fahrrädern und Anhängern in denen ihre kleinen Kinder sitzen und am Tag zwangsläufig in das rote Rücklicht vom Fahrrad starren müssen. Aber egal, Sicherheit muss sein. Für die rot angeleuchteten Kleinen im Anhänger ist das normal. Wehren können sich natürlich noch nicht. Die genannten Eltern leisten damit ihren Beitrag zur Reizüberflutung.

Immer mehr  fallen mir auch sogenannte „einäugige“ Banditen auf, bei denen das wichtigere rote Rücklicht ausgefallen ist. Eine Fahrradbeleuchtung ist eher empfindlich und fällt bei starker Belastung bzw. vielen Betriebsstunden relativ schnell aus. Die Belastbarkeit versagt wenn das Licht dauerhaft eingeschaltet bleibt (ich fahre immer mit Licht!).  Der grelle Frontscheinwerfer fällt dann Entgegenkommenden unangenehm auf. Er ist dann doppelt so hell als normal. Aber egal! Es heisst oft, ich brauche Sicherheit! Hilfe ich will gesehen werden, auch wenn kein Auto weit und breit fährt.

Ich würde mich freuen wenn  den Lichtfreaks  die Fußgänger und anderen Radfahrer mal nicht egal sind und sie einfach mal vernünftig den Schalter am Scheinwerfer betätigen und wohltuend ausschalten. Öfter als man meint ist es einfach nur überflüssig. Lichtverschmutzung stört bekanntlich nicht nur Migräne Patienten. Sich davon frei machen, nur mal runter kommen, Augen auf beim Fahren, gelassen bleiben und kein K(r)ampfradler sein! Ein Fahrrad ist in Bezug auf Beleuchtung und deren Notwendigkeit nicht mit einem Motorrad oder PKW vergleichbar.

P.S.: Die Unfallstatistik Radfahrer ist im letzten Jahr, trotz mehr Fahrradlicht gestiegen. Das wäre mal interessant, dies genauer zu untersuchen. Meine Hypothese: das subjektive Sicherheitsgefühl der Lichtradler verleitet zu mehr Risiko. Ich denke dabei z.B. an die Radfahrer die am Tag sowohl mit eingeschaltendem Licht als auch mit Kopfhörer unterwegs sind. Nun ist es leider so, wenn ich Vorurteile, wie “ ich fahre immer mit Licht, wegen der Sicherheit“  entlarve, erntet man schnell Aggressionen.

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